Durch Steigerung der Energieeffizienz möchte Bank Sarasin verborgenes Kapital nutzen
Die Weltbevölkerung wächst rasant. Der Wohlstand der Industrienationen und die Aufholjagd der Schwellenländer
lassen den weltweiten Bedarf an Energie explodieren. Diesem Bedarf stehen begrenzte Ressourcen zur Verfügung.
Engpässe entstehen und werden in Zukunft immer wahrscheinlicher. Neue, nachhaltige Lösungsansätze sind gefragt.
Neben der Steigerung der Energieproduktion und der Erschliessung neuer Energiequellen ist laut einer
Studie der Bank Sarasin die Steigerung der Energieeffizienz eine ganz wesentliche Massnahme zur Verbesserung der
Energiesituation.
Obwohl sich Massnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz durch die daraus resultierenden Einsparungen
bei den Energiekosten finanzieren lassen, stossen Sie am Markt - sowohl bei den Grossverbrauchern als auch bei den
privaten Konsumenten - bisher auf wenig Begeisterung und werden nur schleppend umgesetzt.
Gesteigerte Energieeffizienz stösst vor allem dort auf Interesse, wo durch staatliche Förderung Anreize geschaffen
werden und wo die Energiepreise sehr hoch sind.
Mehr als 50% soll der weltweite Energiebedarf bis zum Jahr 2030 steigen, prognostiziert die
Internationale Energie Agentur (IEA). Laut der Studie der Bank Sarasin könnte ein grosser Teil dieser
zusätzlichen Nachfrage durch eine Verbesserung der Energieeffizienz abgefedert werden. Von der tatsächlichen Energie,
die im Rohstoff gespeichert ist, wird heute nur etwa 1/3 genutzt. Bei Elektrogeräten sogar nur 20%, es werden also 80%
der Energie verschwendet. Aus physikalischen Gründen ist es nicht möglich, die Energie der Rohstoffe vollständig
zu nutzen, aber dennoch zeigt sich hier das enorme Potenzial zur Effizienzsteigerung. Realistisch betrachtet besteht
bis zum Jahr 2020 ein Einsparungspotenzial von mehr als 20%.
"Energieeffizienz ist ein weites und spannendes Thema, dessen einzelne Facetten sich nicht über einen
Kamm scheren lassen", sagt Dr. Eckhard Plinke, Leiter Sustainability Research der Bank Sarasin.
"Eine sorgfältige Auswertung der verfügbaren Möglichkeiten ist sehr wichtig. Kosteneffizienz, Energiepreissensitivität
und staatliche Förderung sind die zentralen Faktoren, für einen erfolgreichen Durchbruch eines
energieeffizienteren Handelns."
Was gibt es dann noch zu überlegen?
Die Erfahrung der vergangenen Jahre hat gezeigt, dass sich der Markt gegenüber Massnahmen zur Steigerung der
Energieeffizienz verschiesst. Obwohl die Vorteile aus ökologischer und ökonomischer Sicht für sich sprechen,
hat die Erfahrung der vergangenen Jahre gezeigt, dass die Verbraucher Energieeffizienzmassnahmen nicht annehmen
bzw. nicht bereit sind, dafür zu bezahlen. Als einen der Gründe dafür nennt die Energieeffizienzstudie der Bank Sarasin
die nach wie vor geringe ökonomische Relevanz der Energiekosten, die einen Durchbruch der vorhandenen effizienten
Technologien behindern. Anfänglich sind hohe Investitionen erforderlich, die sich erst nach einem
längeren Zeitraum wieder amortisieren. Für Besitzer von Mietshäusern besteht nicht genügend Anreiz, beispielsweise in
Wärmedämmung zu investieren.
Marktbarrieren werden in Zukunft sinken
Die Bank Sarasin erwartet, dass sich die Voraussetzungen für Massnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz
verbessern werden. Einerseits werden die Energiepreise langfristig auf einem hohen Niveau bleiben und vermutlich
sogar steigern, denn die begrenzten Reserven an fossilen Brennstoffen stehen einem massiv steigenden Energiebedarf
gegenüber. Andererseits hat das Thema Klimawandel weltweit einen hohen politischen Stellenwert erlangt.
Eine Reihe von neuen Gesetzen verbessert die Rahmenbedingungen zur Steigerung der Energieeffizienz nun drastisch.
Kosteneffizienz, Energiepreissensitivität und staatliche Förderung sind entscheidend
Nicht alle Bereiche sind in gleichem Masse geeignet. Die Erfolgsaussichten werden von drei
Hauptfaktoren bestimmt:
- Kosteneffizienz: Je grösser die Netto-Kosteneinsparung der Energiesparmassnahme, desto grösser ist
auch ihr ökonomischer Anreiz.
- Energiepreissensitivität: Anreize zur Einsparung sind nur dort erfolgreich, wo die Verbraucher
auf steigende Energiepreise reagieren. Dies ist vor allem in der Energieversorgung, beim Transport und
in der Industrie der Fall. Im privaten Bereich ist die Energiepreissensitivität relativ gering.
- Staatliche Förderung: Staatliche Auflagen für Gebäudeisolation, den Energieverbrauch von Elektrogeräten
oder auch Fördermassnahmen wie Steuervergünstigungen für Energiesparmassnahmen sind in
Bereichen mit geringer Energiepreissensitivität unumgänglich. Dies gilt insbesondere für Gebäude und
Konsumgüter.
Um als Anleger vom Energieeffizienztrend zu profitieren, ist es erforderlich, diejenigen Unternehmen
zu identifizieren, die Technologien und Dienstleistungen in den attraktiven Segmenten anbieten.
Hierzu bieten sich professionell zusammengestellte Energiefonds oder Aktienkörbe an, wie zum Beispiel
der Sarasin New Power Fund.
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